„Die von der Dürre betroffenen Bauern brauchen Hilfe und nicht Anfeindungen von den Grünen.“ Das sagt Angelika Schorer, die Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im Bayerischen Landtag und lobt gleichzeitig die Nothilfe, die heute Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf den Weg gebracht hat.
Schorer nahm die bayerischen Landwirte gegen Kritik der Grünen in Schutz. „Es ist unangebracht, die Bauern als die Schuldigen beim Klimawandel hinzustellen. Da ist im Wahlkampf jeder Maßstab verloren gegangen.“ Zweifelsohne würde menschliches Handeln in vielen Bereichen unterschiedlich stark zum Klimawandel beitragen. „Die Bauern aber jetzt alleine als Sündenböcke hinzustellen, das geht nicht.“ Die Vorsitzende der Grünen Katrin Göring-Eckardt hatte die Landwirte in den Medien als „Verursacher des Klimawandels“ bezeichnet.
Die CSU-Politikerin Schorer verwies hingegen darauf, dass Bayern ohnehin auf bäuerlich-bodengebundene Landwirtschaft und nicht auf große Agrarfabriken setze. „Unsere Strukturen in Bayern sind wesentlich nachhaltiger als Landwirtschaft in anderen Teilen Deutschlands und Europas.“ Das Programm der Bayerischen Staatsregierung zur Förderung der Kulturlandschaft (Kulap) und das Vertragsnaturschutzprogramm sind bereits an hohe Umweltstandards gebunden. Mit dem Kulturlandschaftsprogramm gewährt Bayern bereits seit 1988 den Landwirten Ausgleichszahlungen für umweltschonende Bewirtschaftungsmaßnahmen. Um den gesellschaftlichen Herausforderungen Rechnung zu tragen, wurde das Programm noch gezielter auf Gewässer-, Boden- und Klimaschutz, auf Biodiversität und auf den Erhalt der Kulturlandschaft ausgerichtet. Vielfältige Kombinationsmöglichkeiten sorgen dafür, dass maßgeschneiderte Lösungen für die unterschiedlichsten Betriebstypen möglich sind.
Schorer nannte als bayerische Maßnahmen den Waldumbau in Richtung klimatolerante Mischwälder, neue Züchtungen um klimaresistente Pflanzensorten hervorzubringen, den gezielten Humusaufbau durch intelligente Fruchtfolge um die Bodenerosion zu reduzieren und wassersparende Bewässerungsprogramme als Beispiele. Ihr Fazit: „Kein anderes Bundesland tut so viel in Sachen nachhaltiger Landwirtschaft.“
„Es passiert so viel in Bayern in Richtung nachhaltige Landwirtschaft, dass ich die Angriffe der Grünen nur als plump und unwissend bezeichnen kann“, so die CSU-Agrarpolitikerin. Die Grünen sollten mal mit ihrem Vorsitzenden Robert Habeck sprechen, der bei den Sondierungsgesprächen im letzten Herbst sagte, dass man in Deutschland schon weit wäre, wenn man bayerische Verhältnisse erreichen würde, so der abschließende Rat Schorers.