Staatsministerin Ilse Aigner gibt Themenblatt "Fracking" heraus

14.08.2014 | Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie


Frau Staatsministerin Ilse Aigner hat durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie ein Themenblatt „Fracking“ herausgegeben. Die Staatsministerin beantwortet darin sieben Fragen und stellt die Position der Staatsregierung klar.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Fracking

 

1. Ist in Bayern Fracking wie in den USA möglich?

»»Nein. Fracking wie in den USA ist in Bayern weder nötig, noch möglich, noch zulässig. In Bayern existieren keine Öl- und Gaslagerstätten, für deren Erschließung Fracking notwendig wäre.

 

2. Was ist überhaupt Fracking?

»»Bei Fracking (Kurzform aus dem Englischen „Hydraulic Fracturing“) handelt es sich um eine Methode aus dem Brunnen- und Bohrlochbergbau, bei der eine Flüssigkeit in Gesteinsschichten eingepresst wird, um dort Risse zu erzeugen, aufzuweiten und zu stabilisieren. Mit dieser Erkundungsmethode wird erreicht, dass Wasser, Öl oder Gas auch aus festerem Gestein dauerhaft gewonnen werden können.

 

3. Wofür wird Fracking in Deutschland eingesetzt?

»»Fracking wird standardmäßig im Brunnenbau bei der Erschließung von Trinkwasser beziehungsweise der Regenerierung alter Brunnen eingesetzt, ebenso bei der Erschließung von Thermal- und Heilwasser sowie Sole für die Thermal- und Heilbäder. Auch bei der Erschließung geothermischer Vorkommen für die Strom- und Wärmeerzeugung kann es von Bedeutung sein. In Norddeutschland wird Fracking seit vielen Jahrzehnten auch bei der konventionellen Öl- und Gaserschließung von Vorkommen durchgeführt, die in weniger durchlässigen Gesteinsschichten vorhanden sind.

»»Bei diesen Methoden werden nur geringe Wassermengen unter Beimengung von Sand und gegebenenfalls geringen Mengen nicht grundwassergefährdender Chemikalien eingesetzt.

 

4. Wie wird Fracking bei der Gasförderung in den USA eingesetzt?

»»In den USA gibt es sogenannte unkonventionelle Gas- und Ölvorkommen. Sie sind so fest im Gestein eingeschlossen, dass man sie nur unter Einsatz von mehreren tausend bis zehntausend Kubikmetern Wasser, sehr hohen Drücken und umwelttoxischen Chemikalien erschließen kann. Diese Methode wird in den USA praktiziert.

 

5. Gibt es in Bayern Anträge auf den Einsatz von Fracking bei der Öl und Gasgewinnung?

»»Nein, es gibt keine Anträge. Die derzeit erteilten Erlaubnisse beziehen sich auf Erkundungsbohrungen für konventionelle Gas- und Ölvorkommen ohne Fracking.

 

6. Welche Haltung vertritt die Bayerische Staatsregierung zu Fracking?

»»Die Staatsregierung lehnt die Erschließung unkonventioneller Gasvorkommen mittels Fracking unter Verwendung wassergefährdender, toxischer Substanzen ab.

 

7. Wie wird rechtlich durchgesetzt, dass in Deutschland kein umweltgefährdendes Fracking stattfindet?

»»Im Gegensatz zu Bayern sind in Norddeutschland auch unkonventionelle Vorkommen vorhanden. Um Umweltgefährdungen auszuschließen, soll das Fracking für Schiefergas und Kohleflözgas im Wasserhaushaltsgesetz generell verboten werden, ebenso das Fracking in Wasser- und Naturschutzgebieten. Außerdem sollen im Bergrecht neue Prüfungs- und Genehmigungspflichten eingeführt werden, insbesondere Umweltverträglichkeitsprüfungen und Planfeststellungsverfahren.

Die Bundesregierung erarbeitet derzeit die entsprechenden Gesetzentwürfe.

Stand: August 2014