MÜNCHEN/EICHSTÄTT – Seit einigen Wochen kommt es auf der Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Eichstätt-Stadt und Eichstätt-Bahnhof zu zahlreichen Ausfällen von Zügen der Bayerischen Regiobahn (BRB). Das betrifft auch die Züge der BRB zwischen Eichstätt und Ingolstadt. Derzeit ist der Bahnbetrieb bis auf wenige Verbindungen eingestellt. Das sorgt nicht nur bei Schülern, Auszubildenden und Studenten, die auf die Bahnnutzung angewiesen sind, für großen Unmut. Daher kamen Bahnverantwortliche und die örtlichen Mandatsträger in München zu einem Krisengespräch zusammen.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der BRB, Fabian Amini, stand den beiden Landtagsabgeordneten Tanja Schorer-Dremel und Eva Gottstein sowie Landrat Anton Knapp und dem Eichstätter Oberbürgermeister Andreas Steppberger Rede und Antwort. Wolfgang Oeser von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, die den Schienenpersonennahverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, nahm ebenso teil.
Angespannte Personalsituation bei der BRB
BRB-Geschäftsführer Amini schilderte seine Personalsituation, die durch massiven, branchenweiten Triebfahrzeugführermangel sowie Urlaubs- und Elternzeit geprägt ist. Amini erklärte, Ende September stünden neu ausgebildete Lokführer zur Verfügung, so dass der fahrplanmäßige Regelbetrieb dann voraussichtlich wieder aufgenommen werden könne. Bis dahin greife das reduzierte Betriebskonzept mit Schienenersatzverkehren mittels Bussen.
Um auch große Busse einsetzen zu können, wurde auf Initiative der Abgeordneten Schorer-Dremel eine Ausnahmegenehmigung zur Befahrung einer gewichtsbeschränkten Brücke erteilt. Die Abgeordnete Gottstein forderte, dass spätestens zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. September alle Züge wieder pünktlich fahren. Dem pflichteten auch die anderen Gesprächsteilnehmer vehement bei. Landrat Knapp betonte, die Nutzung von Bus und Bahn sowie der kürzlich eingeführte regionale Gemeinschaftstarif dürften durch Probleme einzelner Verkehrsunternehmer nicht dauerhaft Schaden nehmen.
Konzept für Schienenersatzverkehr
BRB-Geschäftsführer Amini erläuterte anschließend das voraussichtlich bis September geltende Schienenersatzverkehrskonzept. Dieses sieht vor, dass Fahrgäste zwischen Eichstätt-Stadt und Ingolstadt-ZOB den Schnellbus X-80 der Firma Jägle ohne Aufpreis nutzen können. Im Schnellbus werden BRB-Tickets anerkannt. Die Kosten der Weiterfahrt vom ZOB zum Ingolstädter Hauptbahnhof werden den Fahrgästen von der BRB erstattet. Fahrgäste zwischen Eichstätt-Bahnhof und Ingolstadt Hauptbahnhof können die Züge der DB-Regio ohne Aufpreis nutzen. Auch hier werden die BRB-Tickets anerkannt.
Für die Schüler der Realschulen in Rebdorf und für Fahrgäste zwischen Eichstätt-Stadt und Eichstätt-Bahnhof werden Kleinbusse und Taxis bereitgestellt. Dafür wird im Einvernehmen mit Oberbürgermeister Steppberger anstelle des Halts „Rebdorf-Hofmühle“ eine Haltestelle bei den Steghäusern eingerichtet.