MÜNCHEN – In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtags wurden die geplanten Hochbaumaßnahmen zur Sanierung der Willibaldsburg Eichstätt endgültig genehmigt und der bisher ausgebrachte Sperr- und Planungsvermerk aufgehoben. Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel begrüßt das nun erfolgreich geschnürte Gesamtpaket von baulichen Sanierungsmaßnahmen und der gelungenen Übernahme der Trägerschaft des Juramuseums durch die Katholische Universität Eichstätt. „Durch die Hochbaumaßnahmen und die neue Trägerschaft entsteht eine zukunftsfähige Burg- und Museumsanlage und damit ein attraktiver Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen“, freut sich Schorer-Dremel.
Die im Haushaltsplan mit 21 Millionen Euro festgesetzte Baumaßnahme umfasst einen ersten Bauabschnitt, in dessen Verlauf die Besucherinfrastruktur auf der Willibaldsburg verbessert werden soll. Mittelfristig wird die Durchführung eines zweiten Bauabschnitts „Gemmingenbau“ mit der Sanierung des Juramuseums inklusive des Aquariensaals angestrebt. Die Schätzkosten aller Bauabschnitte zusammen sind derzeit noch nicht bekannt und abhängig vom zukünftigen Sanierungskonzept.
„Ich möchte mich ganz besonders bei Staatsminister Albert Füracker bedanken, der sein Versprechen, sich für eine zügige Sanierung der Willibaldsburg einzusetzen, mehr als gehalten hat“, sagt Schorer-Dremel. „Mein Dank gilt aber auch dem Staatlichen Bauamt und der KU Eichstätt, sowie allen engagierten Personen und Institutionen in Eichstätt und München, die sich für die Willibaldsburg und das Juramuseum eingesetzt haben“, so Schorer-Dremel. „Für Einwohner und Touristen wird dieses Juwel im Altmühltal bald in neuem Glanz erstrahlen und viele Tausend Besucherinnen und Besucher anziehen. Selbstverständlich werde ich die Sanierungsarbeiten aufmerksam verfolgen und mich weiterhin in München für den Erhalt und die Ertüchtigung von Burg und Museum tatkräftig einsetzen.“
Im 1. Bauabschnitt sind folgende Teilprojekte enthalten:
Sanierung und Umbau der Burgschänke: Die Sanierung des Schaumbergbaus umfasst die Anpassung der Räume an die Anforderungen moderner Gastronomie einschließlich der Erneuerung der bereits 40 Jahre alten Haustechnik. Das Gebäude wird hinsichtlich Barrierefreiheit sowie energetischer Anforderungen ertüchtigt. Das nicht bauzeitlich errichtete Dach wird abgetragen und durch ein flacheres Pultdach ersetzt. Durch die Anhebung des Daches gewinnt der Saal wesentlich an Qualität. Die neuen Fensterflächen an der Südseite verbessern die natürliche Belichtung und ermöglichen eine Aussicht auf die Burganlage und das Altmühltal.
WC-Sanierung mit Restaurierung des historischen Kamins: Die völlig veraltete Toilettenanlage im Gemmingenbau wird im Zuge der Sanierung umstrukturiert und an heutige Anforderungen u. a. der Barrierefreiheit angepasst. Der bestehende räumlich beengte Kassenbereich wird ausgelagert und in ein neues Service- und Kassengebäude integriert.
Neubau eines Service- und Kassengebäudes: Mit dem Neubau wird eine neue zentrale Besucheranlaufstelle mit Kassenbereich und integriertem Museumsshop geschaffen. In das Gebäude wird aus funktionalen Gründen ein Ausschank für den Biergarten integriert. Der Neubau ist als eingeschossiges Gebäude geplant, das im rechten Winkel zum Schaumbergbau steht und diesen sowohl optisch als auch funktional vom Schildmauerhof trennt. Der dadurch entstehende Innenhof kann z.B. für museale Zwecke oder für Open-Air Veranstaltungen genutzt werden. Der Bereich zwischen Kassengebäude und Schaumbergbau ist als Feuerwehrzufahrt freizuhalten und im Normalfall durch eine Toranlage geschlossen.
Brandschutzmaßnahmen: Aufgrund eines Brandschutzkonzepts zur Ertüchtigung der gesamten Burganlage werden im 1. Bauabschnitt die dringend erforderlichen Brandschutzmaßnahmen in Gemmingenbau, Spitalhof und Großer Stallung durchgeführt. Entsprechende Maßnahmen erfolgen im Zuge der Sanierung des Schaumbergbaus.
Wärme-, Elektro- und Trinkwasserversorgung: Zum Teil völlig veraltete Versorgungstrassen, insbesondere der Elektroinstallation bzw. der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung, machen eine Erneuerung notwendig. Ergänzend wird u.a. eine neue Wärmeversorgung (Gas) installiert. Sanierungsmaßnahmen an den (im Bereich des Biergartens) bestehenden unterirdischen Gewölben machen zudem eine Umverlegung weiterer noch bestehender Trassen erforderlich.
Neukonzeption der Entwässerung und Erneuerung der Freianlagen: Die Sanierung durchfeuchteter historischer Gewölbe im Bereich des Biergartens erfordert einen Neuaufbau der oberhalb liegenden Bereiche mit Ableitung des Oberflächenwassers. In Verbindung mit den Infrastrukturmaßnahmen werden umfassende Arbeiten auch im Bereich der Freiflächen notwendig. Die Parkplätze werden dabei neu organisiert, der ehemalige Burggraben, als räumliche Zäsur zwischen Schaumbergbau und Vorburg, wird durch Geländemodellierung wieder sichtbar gemacht. Die Burganlage wird von der Toreinfahrt bis in den Gemmingenhof barrierefrei ertüchtigt.
Bau einer Elektrotankstelle zur Stärkung der Elektromobilität