Fachgespräch Landwirtschaft und Forsten

02.12.2015
Tanja Schorer-Dremel zusammen mit Hubert Bittlmayer, Amtschef im Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Tanja Schorer-Dremel zusammen mit Hubert Bittlmayer, Amtschef im Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

 

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der Landtag - Die Abgeordnete informiert" hat sich Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel in Pietenfeld mit regionalen Vertretern aus der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft zu einem gegenseitigen Gedankenaustausch getroffen.

In kleiner Runde entwickelte sich eine mehrstündige Diskussion über aktuelle Sachverhalte aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft. Mit von der Partie waren neben Vertreterinnen und Vertretern des Bauernverbands, der Milchviehalter, der Bäcker- und Metzgerinnung auch Eichstätter Landwirte und Förster. Hubert Bittlmayer, Amtschef im Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erläuterte als Gastredner die Ziele der bayerischen Agrar- und Forstpolitik und vertrat im Verlauf der Diskussion die Position der Staatsregierung.

Bittlmayer war es wichtig zu betonen, dass die Land- und Forstwirtschaft eine Vereinbarung von Wirtschaftlichkeit und gesellschaftlicher Akzeptanz darstellen müsse. Zum einen gehe es bei der Agrar- und Forstwirtschaft um Leistung, Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Zum anderen sollen Waldbesitzer und Landwirte aber auch als Pfleger und Förderer der Natur wahrgenommen werden und nicht als Störer. Laut Bittlmayer handele es sich bei den meisten Naturlandschaften sowieso um Kulturlandschaften, die von Landwirten, Waldbauern, Förstern und Jägern gestaltet und genutzt werden. Aus diesem Grund sei die Bayerische Staatsregierung auch gegen die komplette Stilllegung von Flächen, wie es Umweltverbände unter dem Hinweis auf den Naturschutz fordern. „Nützen und schützen muss auf der gleichen Fläche stattfinden", forderte Bittlmayer.

Ein Hauptthema während des Fachgesprächs war der Preisverfall, über den derzeit nicht nur Milchbauern, sondern auch Ferkelerzeuger, Schweinemäster und Waldbesitzer klagen. Bittlmayer zeigte vollstes Verständnis für die Sorgen der Betroffenen. Er gab aber zu bedenken, dass der Staat in einer sozialen Marktwirtschaft nicht die Preise bestimmen kann, sondern lediglich die Rahmenbedingungen. Der Freistaat Bayern helfe beispielsweise Milchviehhaltern mit Förderprogrammen oder wenn sie auf Bio-Produktion umsteigen wollen. Auch einen stärkeren Export von hochqualitativen Milchprodukten brachte Bittlmayer als mögliche Lösung für die Milchkrise ins Spiel.

Weitere Gesprächsthemen waren die Diskussionen zwischen Waldbesitzern und Jägern beim Vegetationsgutachten sowie die Ferkelkastration.

Am Ende stimmten alle Diskussionsteilnehmer darin überein, dass die große Bedeutung von Land- und Forstwirtschaft wieder breiteren Kreisen der Bevölkerung bewusstgemacht werden muss. Wenn Schulkinder Erlebnistage auf Bauernhöfen verbringen oder den Heimat- und Sachkundeunterricht direkt in der Natur gestalten, ist dies der richtige Weg.