Medizinermangel in Bayern verhindern XVIII - Erstellung einer mittelfristigen Bedarfsprognose für die Sicherstellung einer flächendeckenden, wohnortnahen, medizinischen Versorgung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte -Drucksachennummer: 17/17385

21.06.2017

 
Antrag der Abgeordneten
Seidenath Bernhard, Jörg Oliver, Baumgärtner Jürgen, Brendel-Fischer Gudrun, Freller Karl, Huber Thomas, Brannekämper Robert, Dorow Alex, Dr. Eiling-Hütig Ute, Gibis Max, Dr. Goppel Thomas, Hofmann Michael, Holetschek Klaus, Dr. Hopp Gerhard, Imhof Hermann, Kaniber Michaela, Kirchner Sandro, König Alexander, Kränzle Bernd, Radlmeier Helmut, Dr. Reichhart Hans, Reiß Tobias, Schalk Andreas, Schöffel Martin, Schorer-Dremel Tanja, Schwab Thorsten, Trautner Carolina, Vogel Steffen, Westphal Manuel

Seidenath Bernhard


CSU

Der Landtag wolle beschließen:

Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) wird gebeten, auf Basis der von ihr im Bedarfsplan der vertragsärztlichen Versorgung in Bayern sowie in ihren Versorgungsatlanten dargestellten aktuellen Versorgungssituation mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten eine mittelfristige Prognose über den für die Sicherstellung einer flächendeckenden, wohnortnahen, medizinischen Versorgung erforderlichen künftigen Ärztebedarf zu entwickeln.

Der von der KVB im Einvernehmen mit den Krankenkassen aufgestellte Bedarfsplan beinhaltet im Wesentlichen zwar eine Darstellung des aktuellen Standes der vertragsärztlichen Versorgung in Bayern. Er umfasst aber keine Prognose hinsichtlich des mittelfristigen Bedarfs an Ärztenachwuchs. Eine solche regional differenzierte Prognose ist aber erforderlich, um auch zukünftig eine flächendeckende, wohnortnahe medizinische Versorgung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte überall im Freistaat gewährleisten zu können.

Allein die im Bedarfsplan zwischenzeitlich enthaltenen Angaben zur Altersstruktur der Ärzteschaft, die ebenfalls in den Versorgungsatlanten der KVB dargestellt werden, lassen keine belastbare Prognose zu, wann einzelne Ärztinnen und Ärzte aus der vertragsärztlichen Versorgung ausscheiden werden und wie wahrscheinlich in der jeweiligen Region eine Nachbesetzung ist. Zwar wird im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung auf drohende Unterversorgung von der KVB die voraussichtliche Entwicklung in den nächsten drei Jahren betrachtet. Dieser Zeitraum ist aber nicht weitreichend genug. Die Landes- und Kommunalpolitik benötigt vielmehr eine mittelfristigere fachrichtungs- und ortsbezogene Prognose des zukünftigen ärztlichen Nachwuchsbedarf, auf deren Basis gezielt und fundiert über unterstützende Maßnahmen wie etwa Förderprogramme diskutiert und entschieden werden kann.

Die KVB wird deshalb gebeten, zusätzlich zu ihren bisherigen Darstellungen zum Versorgungsstand für die Erstellung der Prognose geeignete Instrumente zu entwickeln, mit denen der zukünftige ärztliche Nachwuchsbedarf sowohl im hausärztlichen wie auch im fachärztlichen Bereich mittelfristig mit geeignetem Prognosehorizont und gegebenenfalls im Rahmen unterschiedlicher Entwicklungsszenarien prognostiziert und ortsbezogen dargestellt werden kann. Dabei sollten - soweit möglich - neben der demographischen Entwicklung auch sonstige bedarfsbeeinflussende Faktoren, wie etwa absehbare Veränderungen der Morbidität oder absehbare medizinisch-technische Entwicklungen einbezogen werden.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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