Bericht über neue Verfahren in der Gentechnologie -  Drucksachennummer: 17/16447

10.04.2017


Antrag der Abgeordneten
Schorer-Dremel Tanja, Dr. Hünnerkopf Otto, Brendel-Fischer Gudrun, Bauer Volker, Beißwenger Eric, Flierl Alexander, Dr. Huber Martin, Kreitmair Anton, Frhr. von Lerchenfeld Ludwig, Ritt Hans, Schöffel Martin

Schorer-Dremel Tanja

CSU

Der Landtag wolle beschließen:

Die Staatsregierung wird aufgefordert, dem Landtag über neue molekularbiologische Verfahren, insbesondere über solche mit CRISPR-Cas (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats) zu berichten. Dargelegt werden sollen die Möglichkeiten, die die ,,Gen-Chirurgie" in der Therapie von Erkrankungen und bei der Entwicklung von Pflanzen bietet. Berichtet werden soll auch über mögliche Risiken, insbesondere aus ethischer, patentrechtlicher, Umweltschutz- und Verbrauchersicht. 

Mit dem CRISPR-Cas-Verfahren können Wissenschaftler das Erbgut gezielter und präziser als bisher verändern. ln den Medien kursieren Überlegungen der Wissenschaft, z. B. Impfungen gegen Herzinfarkt, die Heilung von Erbkrankheiten wie Mukoviszidose und Huntington oder die Ausrottung von Malaria-Stechmücken. Weltweit wird mit CRISPR-Cas auf verschiedensten Gebieten geforscht, z. B. an HIV oder an Tumoren. Angeblich haben im Ausland bereits Experimente an menschlichen Embryonen begonnen. Mit den neuen Techniken wird auch an Pflanzen geforscht, die zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden könnten.

Das CRISPR-Cas-Verfahren ist relativ preiswert, einfach anzuwenden und gilt als hoch effizient. Es sind bereits zahlreiche Patente angemeldet, die auf diesem Verfahren beruhen.
In der Öffentlichkeit und unter Wissenschaftlern wird ein Moratorium für diese Technik diskutiert, zumindest in Teilbereichen wie der Keimbahntherapie. Andererseits sind die Chancen groß, die diese Methode bietet, so dass die Forschung, z. B. zur Verhinderung von Krankheiten, förderwürdig erscheint.

Teilen Sie diese Meldung